Black Romeo
von Osiel Gouneo
Autor: Osiel Gouneo
Originaltitel: „Black Romeo“
Verlag: C.H.Beck
Erscheinungsjahr: 2024
Aktueller Neupreis: 28 Euro
Bewertung: 4/5 🩰
Worum geht's?
Seit ich als 6-jährige zum ersten Mal die Serie „Anna“ gesehen habe, liebe ich das Ballett, weshalb die Biographie von Osiel Gouneo für mich einfach ein Must Read war.
Osiel Gouneo ist einer der wenigen nicht weißen Principal Dancer (Solotänzer/Primoballerino) und erzählt in dem Buch seinen Weg, der ihn von seiner Heimat Kuba aus über Norwegen nach Deutschland geführt hat, wo er an der Bayerischen Staatsoper tanzt.
Leider habe ich Osiel Gouneo noch nie live tanzen sehen, kenne aber einige seiner großartigen Auftritte von Internet-Videos.
Meinung
Seine Geschichte ist wirklich interessant zu lesen. Auf Anhieb sympathisch waren mir seine Großeltern Oma Rosa und Opa „Jackie“, die sich immer so liebevoll um ihren Enkel gekümmert haben.
Spannend war zu erfahren, dass Osiel zunächst eigentlich gar keine Lust auf das Ballett hatte, nicht unbedingt der fleißigste Tanzschüler war und wie es dann schließlich von heute auf morgen zum kompletten Umschwung in seinem Denken kam.
Sein Weg ist faszinierend und sicherlich vorbildhaft für andere junge Tänzer, die ebenfalls aufgrund ihrer Hautfarbe oftmals mehr um Rollen kämpfen müssen als die weißen Tänzer. Immer noch ist es leider keine Selbstverständlich, dass auch People of Color „weiße“ Hauptrollen in den großen klassischen Balletten tanzen dürfen.
Neben den Erzählungen aus seiner Kindheit und den ersten Jahren im Ballett, geht es in dem Buch auch viel um schwierige Themen wie Rassismus und Osiels Erfahrungen als Afrokubaner damit, Cancel Culture oder auch seine Gedanken über die Zukunft des klassischen Balletts.
Perfekt zum Nachdenken, manche Themen auch für diejenigen, die keine Ballettfans sind.
Nach dem Lesen hatte ich auf jeden Fall Lust, erst einmal etwas Ballett zu schauen.
Habt ihr schon ein Ballett im Theater gesehen?
Autor:in
Osiel Gouneo ist ein renommierter kubanischer Balletttänzer, der für seine außergewöhnliche Technik, beeindruckende Bühnenpräsenz und künstlerische Vielseitigkeit bekannt ist. Er wurde 1990 in Matanzas geboren und interessierte sich erstmal die Bohne fürs Ballett, lieber wollte er Kung-Fu, Karate oder Baseball lernen. Sein Vorbild: Jean-Claude van Damme. Doch seine Mutter erkannte früh sein wahres Talent und meldete ihn an einer Musikschule wo er seinen ersten Kontakt zum Ballett hatte, das er Anfangs als “albern und dumm” empfand.
Erst als er ein Video von Carlos Acosta (einem weiteren bekannten schwarzen Balletttänzer) sah, sprang der Funke über und er wollte unbedingt selbst Tänzer werden.
Von da an hielt ihn nichts mehr und er begann bald seine Ausbildung am renommierten Nationalballett von Kuba, eh er ein paar Jahre später der Erste Solist am Norwegischen Staatsballett wurde und nochmal einige Jahre danach an die Münchener Staatsoper wechselte, wo er 2017 zum Tänzer des Jahres gekürt wurde.
Mehr von Osiel Gouneo
hab ich hier noch nicht gepostet.

