Dornröschentod
von Christine Féret-Fleury
Worum geht's?
Kennt ihr das, wenn euch ein Buch bis kurz vor Ende richtig gut gefällt und der Rest dann eher „naja“ wird? So ging es mir aktuell mit „Dornröschentod“ von Christine Féret-Fleury, einem Zufallsfund aus dem Büchertauschschrank. 📚
Die 15jährige Ariane führt ein Leben wie unter der Glasglocke. Sie kann keinen unbewachten Schritt machen und zieht alle paar Jahre urplötzlich mit ihren Eltern um. Den Grund dafür kennt sie nicht, weiß aber, dass sie so langsam keine Lust mehr auf dieses Leben hat, das so ganz anders ist als das ihrer Altersgenossen. Zufällig belauscht Ariane eines Abends ein Gespräch zwischen ihren Eltern und erfährt dabei Schreckliches: Ihre Eltern haben einen Brief bekommen, der besagt, dass Ariane so wie einige andere Mädchen an ihrem 16. Geburtstag sterben wird und zwar durch die Hand des Täters, der auch „Die Spindel“ nennt: Kurzentschlossenen flieht Ariane und versucht dem Täter zu entfliehen…Was sie dabei alles erlebt, ist nicht unbedingt chillig. Wird sie es schaffen zu überleben?
Meinung
Die Geschichte hat mir bis kurz vor Ende gut gefallen, ging mir im letzten Drittel dann aber etwas zu schnell.
Die Autorin hat das Dornröschen-Thema gut aufgegriffen. Besonders gelungen fand ich, dass Ariane sich über die Dummheit Dornröschens aufregt, die sich an ihrem Geburtstag nicht einfach irgendwo verkriecht, sondern der bösen Fee direkt in die Arme läuft…, und das, bevor Ariane ganz genauso handelt.
Die vier „guten Feen“ (vier ältere Frauen), bei denen Ariane für eine Weile unterkommt, fand ich super sympathisch und muss sagen, dass sie zu den Figuren gehören, die man gerne aus Büchern herausholen und im echten Leben kennenlernen würde.
Das Buch wird aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, was für eine gewisse Lebendigkeit sorgt.
Der Schreibstil ist angenehm, die Kapitel haben eine gute Länge und die Geschichte lässt sich gut weglesen.
Trotz des etwas schwächeren Endes eine Empfehlung für alle Fans von Jugendthrillern. 📚
Autor:in
Christine Féret-Fleury ist eine französische Autorin und Literaturwissenschaftlerin. Bevor sie selbst mit dem Schreiben begann, arbeitete sie einige Jahre als Redakteurin bei Gallimard Jeunesse. 1996 erschien ihr erstes Jugendbuch "Le Petit Tamour" und 1999 folgte der erste Erwachsenenroman "Les Vagues sont douces comme des tigres" der u.a. mit dem Antigone-Preis ausgezeichnet wurde.
Seit 2001 ist sie hauptberuflich Schriftstellerin und hat seitdem über 60 Bücher veröffentlicht, von denen bisher aber nur 2 auf Deutsch erschienen sind.
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hab ich hier noch nicht gepostet.
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